Erasmus+ Lehrer-Mobilität nach Jönköping, Süd-Schweden vom 1. bis 5. April 2019

Bericht von Andreas Ude, Lehrer an der BBS 1 Goslar -Am Stadtgarten-

Vom 1. bis 5. April 2019 waren zwei Lehrkräfte der BBS 1 Goslar -Am Stadtgarten-, Cornelia Scholz und Andreas Ude, für eine Erasmus+ Lehrer-Mobilität in Jönköping in Süd-Schweden und besuchten zwei berufsbildende Partner-Schulen, das Sandagymnasiet und das Bäckadalsgymnasiet, die Gemeinde Jönköping und verschiedene Betriebe.

Am Montag wurden wir beim Sandagymnasiet von der Koordinatorin für Internationales, Lena Hjelmstam, am Eingang empfangen. Die schiefen Telefon-Masten vor der Schule sind übrigens eine Skulptur und bilden das Logo der Schule. Bei einer „Fika“, der wichtigen schwedischen  Kaffee-Pause mit „kanelbulle“ (schwedisch für Zimt-Schnecke) konnten wir in der Schul-Kantine mit dem Schulleiter Ulf Andersson und dem Leiter der Abteilung für Wirtschaft und Verwaltung Henrik Ader erste Ideen zur Zusammenarbeit austauschen. Nach dem Mittagessen erläuterte Marija Gustafsson die Arbeit mit digitalen Medien am Sandagymnasiet. Alle Schulen in der Gemeinde Jönköping nutzen die Lern-Plattform Vklass, die für alle Schulen der Gemeinde zentral angeschafft wurde. Das Sandagymnasiet hat ein starkes Sport-Profil mit einigen sportlich ambitionierten und national und international erfolgreichen Schüler/-innen. Für diese Schüler/-innen ist es wichtig, dass alle Unterrichts-Inhalte auch online abrufbar sind, damit sie trotz Abwesenheit wegen ihrer Wettkämpfe ihre schulische Ausbildung erfolgreich abschließen können.

Am Dienstagmorgen wurde uns das schwedische Bildungs-System erklärt. Bei einer Hospitation im Wirtschafts-Unterricht von Dan Johnsson konnten wir die Multiple Choice App „Kahoot“ in Aktion erleben. Im eCommerce-Unterricht von Ana-Maria Onicescu, die ursprünglich aus Rumänien kommt und dort mehrere Online-Shops erfolgreich betrieben hat, haben die Schüler/-innen projekt-basiert selbst eigene Online-Shops entworfen und viel über SEO (search engine optimisation), CPC (cost per click), „organische Suche“ und Keyword Tools gelernt.

Am Mittwoch wurden wir morgens beim Bäckadalsgymnasiet von Schulleiter Per-Olof Johansson in perfektem Deutsch begrüßt. Anschließend erläuterte der Lehrlings-Koordinator Khaled Quitteneh uns die Lern-Plattform Vklass ganz praktisch anhand einer seiner Unterrichts-Einheiten für die Ausbildung von Restaurant-Fachkräften. Zum Mittag-Essen waren wir im „Idas“, dem Lehr-Restaurant  der Schule. Auch wenn leichte Unsicherheiten der Auszubildenden beim Bedienen zu spüren waren, war das Essen exzellent. Schade, dass es Lehr-Restaurants an kaufmännischen Berufsschulen wie unserer nicht gibt.

Das Rathaus von Jönköping

Donnerstagmorgen wurden wir im Rathaus von Jönköping von Henrik Hermansson zu einer Präsentation über Fairtrade City Jönköping begrüßt. 2009 hatte Jönköping zum ersten Mal erfolgreich einen Antrag auf Verleihung dieses Zertifikats gestellt, das in Deutschland und anderen Ländern Fairtrade Town heißt. Um das Zertifikat zu er-langen, müssen folgende fünf Kriterien erfüllt werden:
1) Ratsbeschluss für Fairtrade und Ausschank von Fairtrade-Kaffee und -Tee bei Sitzungen, in Büros und Kantinen; 2) Steuerungs-Gruppe zur Koordinierung der Fairtrade-Aktivititäten; 3) Fairtrade Produkte im lokalen Einzel-Handel, Ca­fés oder Restaurants je nach Größe 4) Öffentliche Einrichtungen  informieren über fairen Handel und bieten Fairtrade Produkte an;  5) Mindestens 4 Informations-Veranstaltungen zu Fairtrade pro Jahr.
Zusätzlich muss eine jährliche Gebühr von 25.000 schwedischen Kronen (ca. 2.500 Euro) bezahlt werden.
Nach der Präsentation besuchten wir die Mode-Boutique „SåiniNordeN“ mit Fairtrade Mode und das Fairtrade Ca­fé  „Kafé Braheparken“  in Jönköpings Innenstadt.

IKEA Jönköping

Leiterin der IKEA-Filiale Jönköping Anna Karin Zinnerfors u. unsere Kollegen vom Bäckadalsgymnasiet

Am Nachmittag konnten wir bei IKEA Jönköping an einer von Kollegen des Bäckadalsgymnasiet organisierten Präsentation der Warenhaus-Chefin Anna Karin Zinnerfors teilnehmen, die in Jönköping u. a. für 550 Mitarbeiter verantwortlich ist. IKEA hat weltweit 355 Filialen, davon 20 in Schweden, 149.000 Mitarbeiter/-innen und 9.500 Artikel.
Frau Zinnerfors erläuterte die 5 charakteristischen Elemente, die IKEA ausmachen:  1) Nach-haltigkeit; 2) Qualität; 3) Funktion; 4) Form; 5) Niedriger Preis. IKEAs Führungs-Philosophie ist, dass jeder führen kann, und zunächst jeder sich selbst führt und dann seine Mitarbeiter. IKEAs Führungs-Positionen sind dabei zu 49,2 % von Frauen besetzt. Im Bereich Nachhaltigkeit konnte der Umfang weggeworfener Lebensmittel um 60 % reduziert werden, Ausstellungs-Stücke werden in der Fundgrube, schwedisch „Fyndbutik“ verkauft, alte, ungewollte IKEA-Möbel werden angekauft. IKEA ist Schweden’s größter Lebensmittel-Exporteur. An den Vortrag schloss sich ein Rundgang durch das Möbelhaus an. Besonders interessant waren dabei die Erläuterungen der Marktleiterin zur durchdachten Gestaltung des Möbelhauses.

Am Freitagmorgen erläuterte IT-Pädagogin und Lehrerin Viveca Eriksson das Medien- und IT-Entwicklungs-Konzept des Bäckadalsgymnasiets. Als IT Pädagogin soll sie die pädagogisch sinnvolle Integration der digitalen Medien in den Unterricht unterstützen. Sie sieht die Digitalisierung in der Schule als einen Prozess. Während bisher am Bäckadalsgymnasiet der Einsatz digitaler Medien, wie z. B. der Bildungs-Plattform vklass, durch die Lehrkräfte erwünscht, aber nicht verpflichtend war, soll die Nutzung digitaler Medien in Zukunft, unterstützt durch Schulungen, forciert werden. Gerade konnten landesweit digitale Prüfungen erfolgreich durchgeführt werden.
Anschließend führte uns Johan Albertsson, Rektor des Bereichs 5, durch alle Abteilungen der Schule.

Zum Abschluss besuchten wir noch das moderne transport- und verkehrstechnische Zentrum (TTC) im neuen Industriegebiet von Jönköping, in dem u. a. Kfz-Mechatroniker ausgebildet werden.

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